Buddhistische Goetter-19, Tempera auf Baumwolle, je 6x7cm, Jahr 1998-2001 Amitabha-Buddhismus Amitabha-Buddhismus ist eine Sammelbezeichnung für jene Schulen des Mahayana-Buddhismus, die sich auf den transzendenten Buddha Amitabha beziehen. Im 1./2. Jahrhundert in Indien entstanden, gelangte die Lehre ab dem 5. Jahrhundert nach China, wo sie den Namen Jingtu zong (chin. 淨土宗, Jìngtǔ zōng, W.-G. Ching-t'u tsung „Schule des Reinen Landes“) annahm. In Japan gründete Hōnen Shōnin (1172–1212) auf der Grundlage der „Reinen-Land-Lehre“ die Jōdo-shū. Aus dieser entwickelte sich die von Shinran Shōnin (1173–1263) gegründete Jōdo-Shinshū. Der Amitabha-Buddhismus wird oft auch Amidismus genannt – dies nach dem japanischen Wort Amida, das dem Sanskritwort Amitabha entspricht. Der Amidismus ist die einzige Richtung des Buddhismus, in der das Vertrauen in den überweltlichen Buddha Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht (gemeinhin spielt der Glaube im Buddhismus keine herausragende Rolle). Im Amidismus steht das Vertrauen in die Allgüte Amitabhas (Amidas) und die Erwartung einer Wiedergeburt im Reinen Land (sanskr. Sukhavati ; jap. Jōdo) im Vordergrund. Daher spricht man auch vom Reines-Land-Buddhismus. Buddhas und Bodhisattvas residieren in diesen Reinen Ländern, reinen Bereichen, die für die geistige Entwicklung besonders günstig sind. Die Grundidee lässt sich etwa folgendermaßen charakterisieren: In unserer langsam ihrem Untergang entgegentreibenden Welt ist der Dharma im steten Niedergang begriffen, daher ist es für die heutigen Menschen fast unmöglich, die Erleuchtung und das Nirvana zu erlangen. Es bleibt aber die Möglichkeit, Amitabha um Hilfe zu bitten, denn dieser hat nach seiner eigenen Erleuchtung das Gelübde abgelegt, diese Welt nicht zu verlassen bis alle Wesen erlöst sind. Wer auf ihn vertraut, wird in Amitabhas Reinem Land wiedergeboren, einer friedlichen, paradiesischen Welt, in der alles darauf ausgerichtet ist, den Wesen die Erleuchtung und das Erlangen des Nirvana leicht zu machen. Aus diesem Grund ist der Amidismus oft mit dem christlichen Protestantismus verglichen worden; dieser Vergleich ist zwar in mancher Hinsicht zutreffend, aber in anderer auch sehr irreführend, und sollte daher nur gezogen werden, wenn man beide religiösen Richtungen gut kennt. Im sino-japanischen Raum (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam, Singapur) ist die Amitabha-Verehrung heute der am weitesten verbreitete Ausdruck der buddhistischen Lehre. Da in dieser Schule Meditation weniger Bedeutung hat als zum Beispiel im Chan, verbreitete sich diese Richtung in den breiten Schichten der arbeitenden einfachen Bevölkerung. Techniken zum beschränkten Ziel Der Name Amitabha wird im Verlauf des Tages viele hundert Mal ausgesprochen - dies kann auch unhörbar geschehen. Der Praktizierende kann, gemäß der Überzeugung der Schule des Reinen Landes, dadurch mittels „einspitziger Konzentration“ den Geist still stehen lassen. Die Technik hat nicht den Anspruch, absolutes Nirvana zu erreichen, wohl aber relatives Nirvana, also einen Zustand, wo noch geringe Anhaftungen im Sinne einer Ich-Objekt-Relation bestehen. Samsara wird folglich nicht komplett durchbrochen. Weitere Techniken sind die Visualisierung komplexer Landschaften. Die erste Stufe besteht in der Visualisierung der untergehenden Sonne und ist Vergleichsweise einfach. Höhere Visualisierungsstufen wie die Visualisierung des Wassers beginnen mit der Visualisierung des Wassers und, sobald diese gelingt, wird Schnee, Kristall sowie komplexe Landschaften aus Kristall versucht. Auch diese Übungen sollen den Strom der Gedanken unterbrechen und den Geist lenken. Jōdo-shū Jōdo-shū (jap. 浄土宗, dt. Schule des Reinen Landes) ist eine im Jahr 1198 durch Hōnen gestiftete Schule des japanischen Buddhismus, die dem Amida-Buddhismus zuzuordnen ist. Sie ist eine Entsprechung der im 5. Jahrhundert entstandenen chinesischen Schule des Reinen Landes (chin. 淨土宗 jìngtǔzōng). Im Zentrum der Lehre steht das Vertrauen in die heilsspendende Kraft des transzendenten Buddha Amitabha (jap. 阿弥陀 Amida) und die Hoffnung auf eine Wiedergeburt in seinem Reinen Land (chin. 淨土 jìngtǔ; jap. jōdo). Aus der Jōdo-shū ging im 13. Jahrhundert die (heute größere) Jōdo Shinshū hervor. Literatur
Text aus Wikipedia (17.01.2010) |