Улаан сахиус, Бэгз Бэгдзэ, "Монгол зураг" гуаш , даавуу, 18 x 25 см, зурсан он 1999-2002 Beg-ts'e, mongolisch: Begze, auch Ulaan Sakhius, Roter Schutzgeist, genannt Der Schutzgott Beg-ts'e, der mit dem Panzer unter dem Gewand, war ursprünglich ein vorbuddhistischer tibetischer Kriegsgott, wurde dann aber zum Beschützer der buddhistischen Lehre Dharmapâla. Er erscheint vor einem Tempel aus Gebeinen im Flammenmeer. Im Ausfallschritt, pratyâlîda, zertritt er mit dem rechten Fuß rote, mit dem linken Fuß blau dargestellte Menschen und Pferde. Mit der erhobenen rechten Hand hält er das Flammenschwert. Die Linke führt das Herz eines getöteten Menschen zum Mund, um sich die Kraft des besiegten Gegners einzuverleiben. Über dem linken Arm hängt ein Bogen, in der Armbeuge liegen ein Pfeil und eine Lanze, deren geflammte Dreizackspitze die drei Übel Gier, Hass und Ungewissheit zerstört. Auf den Seiten zwei Varianten des Gottes in kleinerer Gestalt. Der rote Ulaan Sakhius reitet auf einem blauen Löwen und von seiner dreizackigen Lanzenspitze hängen Yakwedel und Wimpel. Der blaue Dharmapâla hält den Bogen und den Vajra-Nagel, ein tantrisches, aus dem Zeltpflock der Nomaden entwickeltes Gerät. Mit diesem Geisterdolch werden die Dämonen zur Unterwerfung und zur Anerkennung der Lehre des Buddha gezwungen oder getötet. In der Ikonographie des tantrischen Buddhismus gelten menschliche Gebeine als Mittel der Inspiration gegenüber der absoluten Natur der Gegebenheiten. In der praktischen Heilserfahrung der Tantras sind sie ein Mittel zur vollkommenen Erleuchtung. In diese Lehre sind auch Glaubensvorstellungen über die Wiederauferstehung aus den Gebeinen eingeflossen, die aus ältesten zentralasiatischen und tibetischen Jägerkulturen herrühren. Als besonderes Detail hat der Künstler auf der Seite des Höllentores, auf die Beg-ts'e mit dem Flammenschwert zeigt, eine Figur, halb Mensch, halb Skelett, als Symbol für Geisteskrankheit abgebildet, ebenso einen Wolf mit der symbolischen Zahl von neun Köpfen. Dr. Eva Gerhards, Adelhauser Museum- Museum für Völkerkunde Freiburg 2007 |