Манджуршри, Манджушир, "Монгол зураг" гуаш , даавуу, 8 x 10,5 см, зурсан он 2001 Der transzendente Boddhisattva Manjusri ist mit dem Flammenschwert in der emporgehobenen rechten Hand abgebildet. Die andere Hand formt mit dem Daumen und dem Zeigefinger die Geste der Lehre oder Diskussion, vitarkamudrâ. Diese Geste betont seine Funktion als Herr der Wissenschaften, insbesondere der Grammatik, die das Verständnis der Schriften eröffnet indem sie die Kraft der Erkenntnis und das Gedächtnis verleiht. Der Künstler hat Manjusri über einem himmlischen Tempel thronend dargestellt, da er auch als himmlischer Architekt gilt, der die irdischen Baumeister das Errichten würdiger Tempel lehrt. Eine Symbolik aus der Himâlayâ-Ikonographie deuten die abgebildeten Berge an. Die nepalesische buddhistische Tradition überliefert, dass Manjusri mit einem Schlag seines Schwerts eine Bergkette geteilt und dadurch den Zugang zu einem bislang unerreichbaren Heiligtum eröffnet hat. Das Heiligtum lag inmitten eines Sees voller Ungeheuer, dessen Wasser durch die Öffnung der Bergkette abfloss, wodurch das Tal und der Zugang zum Heiligtum trocken gelegt wurden. Das Sinnbild ist ein Symbol der Verbreitung der Lehre Buddhas in Nepal. Amitâyus, der Buddha von unendlicher Lebensdauer, ist mit flach übereinander gelegten Händen in Meditationshaltung abgebildet, über denen ein Gefäß mit Amma, sanskrit: Nektar, Todeslosigkeit, steht. Die transzendenten Buddhas sind den Zeitgesetzen enthoben, zeitlos und stets präsent. Sie werden auch Dhyâni-Buddhas, Meditations- buddhas genannt, da der tantrische Yogîn sie in der Meditation dhyâna visualisiert. Jedem der transzendenten Buddhas ist eine Himmelsrichtung zugewiesen. Amitâyus ist ein Beiname des Amitâbha, der von unermesslichem Glanz, des ältesten transzendenten Buddha, der im Westen residiert. Dr. Eva Gerhards, Adelhauser Museum- Museum für Völkerkunde Freiburg 2007 |