Buddhistische Goetter-02,
Tempera auf Baumwolle, 6x7cm, Jahr 1998-2001 Bodhisattva Bodhisattva (Sanskrit, m., बोधिसत्त्व, bodhisattva; von Bodhi [„Erleuchtung“ oder „Erwachen“] und Sattva [„Wesen“] bedeutet „Erleuchtungswesen“). Im Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ (sanskrit: paramita) die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen. Diese Ausgangsmotivation wird „Erleuchtungsgeist“ (bodhicitta) genannt. Praktizierende verschiedener Traditionen des Mahayana rezitieren Bodhisattva-Gelübde und bekunden damit ihren Willen auch selbst diesen Weg zu gehen. Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern statt dessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien. Bodhisattvas sind in ihrer klassischen Darstellung typische Sambhogakaya („Freudenkörper“)-Formen. Die Acht Großen Bodhisattvas des Mahayana Im Mahayana-Buddhismus sind insbesondere die „Acht Großen Bodhisattvas“ von Bedeutung:
Die bekanntesten transzendenten Bodhisattvas sind:
Die Lehre vom Bodhisattva ist auch im Theravada-Buddhismus, der ältesten und einzigen noch existierenden Schule des Hinayana bekannt. Der Theravada lehrt jedoch neben dem Erreichen des Bodhi mit Hilfe eines Bodhisattva vor allem das Erlangen der „Erleuchtung“, des „Erwachens“, durch eigenes Bemühen. Dieses Ideal des Arhat, des „Heiligen“, der die Überwindung des Kreislaufs der Reinkarnationen (siehe auch Samsara) aus eigenem Bemühen anstrebt, wird vom Mahayana nicht als vollständige Befreiung verstanden. Der einzige im Theravada bekannte Bodhisattva ist der kommende Buddha Maitreya. Bodhisattvas im japanischen Buddhismus Schon bald nach seiner Ankunft sah sich der Buddhismus in Japan der Notwendigkeit ausgesetzt, die einheimischen Gottheiten (kami) in seine Lehrtraditionen miteinzubeziehen. So entwickelte sich im Zeitraum vieler Jahrhunderte ein schillernder kami-buddhistischer Synkretismus (Shinbutsu-Shūgō), der die Kami u. a. als manifeste Spuren von Buddhas und Bodhisattva deutete oder auch beide miteinander identifizierte. Auf diese Weise wurden die Vorstellungen japanischer Götter als auch des gesamten Shintō nachhaltig geprägt. Rezeption in der Anthroposophie In die westliche Welt wurde der Begriff in Anlehnung an Helena Petrovna Blavatsky durch Rudolf Steiner gebracht. Er bezeichnete mit Bodhisattva große geistige Führer und Lehrer der Menschheit. Insgesamt gebe es 12 dieser Christus zugewandten, göttlich-geistigen Wesenheiten, von denen jeweils nur einer auf der Welt in Menschengestalt erscheine. Der Begriff blieb nur in anthroposophischen Kreisen bekannt, wo aber die sogenannte Bodhisattva-Frage immer wieder diskutiert wird: wer nämlich der derzeitige Bodhisattva sei. Die meisten tippten auf Rudolf Steiner, der das aber selbst stets vehement verneinte. Text aus Wikipedia (12.11.2009) |