mongol art gallery berlin germany'ZURAG' Film original auf Deutsch 2010 Berlin

'ZURAG' Film im mongolischen staatlichen Fernsehen auf Mongolisch 2011 Ulan-Bator
(Original record from the MNB broadcast)
Galerie Goetter "Mongolische Miniatur Malerei"
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Buddhistische Goetter-53, Tempera auf Baumwolle, je 6x7cm, Jahr 1998-2001

Pali-Kanon
Der Pali-Kanon ist die in der Sprache Pali verfasste, älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddharta Gautama. Die Bezeichnung wird zur Unterscheidung von anderen kanonischen Schriftsammlungen im Buddhismus verwendet, wie etwa dem „Sanskrit-Kanon“ oder dem „Chinesischen Kanon“.
Die andere übliche Bezeichnung „Dreikorb“ ist eine wörtliche Übersetzung von Tipiṭaka (Pali) und Tripitaka (Sanskrit). Sie weist auf die Gliederung der Textsammlung in drei große Teile („Körbe“) hin.

Herkunft und Namen
Am besten erschlossen und als einziger buddhistischer Kanon vollständig in einer indischen Sprache erhalten ist der Pali-Kanon der Theravadins. Die Pali-Überlieferung gehört zum ältesten Schriftgut des Buddhismus. Er geht auf die in Hinterindien und Ceylon verbreitete Vibhajyvāda-Sekte der Hinayana-Richtung, zurück. Der Kanon wurde unter König Vaṭṭagāmaṇī Abhaya (regierte von 89 bis 77) bei Matale, Sri Lanka schriftlich niedergelegt und bildet die Grundlage des Theravada. Der Wortlaut kann seit dem Entstehen der großen Kommentare im 5. und 6. Jahrhundert auf Ceylon als gesichert gelten.
Innerhalb der heutigen Theravada-Traditionen, wird zwar die mittelindische Pāli-Sprache verwendet, jedoch in lokalen Schriften aufgezeichnet.
Bis zum 6. buddhistischen Konzil (1954-56 in Rangun) war der Kanon in Ceylon, Burma, Thailand, Kambodscha und Laos nur handschriftlich verbreitet. Üblicherweise wurde er auf Palmblättern (selten Holz) festgehalten. Insbesondere das vom jeweiligen birmanischen König angeregte erneute Abschreiben war üblich. Ausgaben auf anderen Materialien, wie die wohl im 6. und 7. Jahrhundert entstandene, 1897 in Hmawanza (Birma) gefundenen, auf Goldblättern, sind selten.
Gedruckt wurde dieser Kanon, angeregt durch das Interesse europäischer Forscher, erstmals im späten 19. Jahrhundert. Fälschlicherweise wurde und wird noch immer dieser Pali-Kanon als der ursprüngliche, bzw. einzig richtige bezeichnet, ein Irrtum der auf die Indologen dieser Zeit zurückgeht. Die Ausgaben der Pali Text Society und die philologisch heute umstrittenen, doch poetischen deutschen Übersetzungen Karl Eugen Neumanns sowie von Anton Gueth, entstanden im Zeitraum zwischen 1896 und 1917, haben ihn in westlichen Sprachen zugänglich gemacht.
Die sogenannten Agama-Sutras des chinesischen Mahāyāna entsprechen inhaltlich im wesentlichen dem Pali-Kanon.

Inhaltsverzeichnis
Der Pali-Kanon ist in drei Teile (piṭaka, ‚Korb‘) unterteilt, die wiederum aus mehreren Sammlungen (nikāya), Abteilungen (vagga) und Abschnitten (nipāta) bestehen. Für die Angabe von Textstellen sind die hier in Klammern angegebenen Abkürzungen gebräuchlich.
1. (Vin) Vinayapitaka − Ordensregeln
  1. Maha Vibhanga − Mönchsregeln vgl. Patimokkha
  2. Bikkhuni Vibhanga − Nonnenregeln
  3. (Mhv) Mahavagga − Größere Unterteilung
  4. (Cv) Culla Vagga − Kleinere Unterteilung
  5. Parivara − Zusammenfassung
2. Suttapitaka − Lehrreden Buddhas
  1. (D, DN) Digha-Nikaya − Längere Lehrreden
  2. (M, MN) Majjhima-Nikaya − Mittlere Lehrreden
  3. (S, SN) Samyutta-Nikaya − Gruppierte Lehrreden
  4. (A) Anguttara-Nikaya − Angereihte Lehrreden
  5. Khuddaka-Nikaya − Kurze Texte
  1.      (Khp) Khuddaka-Patha
  2.      (Dhp) Dhammapada
  3.      (Ud) Udana
  4.      (It, Itv) Itivuttaka − Aphorismen
  5.      (Sn, Snp) Sutta-Nipata − Bruchstücke
  6.      Vimana-Vathu − Götterpalastgeschichten
  7.      Peta-Vathu − Gespenstergeschichten
  8.      (Thag) Theragatha − Sprüche der Mönche
  9.      (Thig) Therígatha − Sprüche der Nonnen
  10.      Jataka − Wiedergeburtsgeschichten
  11.      (MNid) Maha-Nidesa − Kommentare
  12.      (Pts) Pathisambhida-Magga − Kräfte der Heiligen
  13.      Apadana − Erklärungen zur Heiligkeit
  14.      Buddhavamsa − Legenden der 24 Buddhas vor Gautama
  15.      Cariya Pitaka − Wandlungen
  16.     Nettipakarana
  17.     Petakopadesa
  18.     (Mil) Milindapanha
3. (Abh) Abhidhammapitaka − Abhandlungen, Höhere Lehrreden
  1. (Dhs) Dhammasangani
  2. (Vibh) Vibhanga
  3. Dhatukatha
  4. (Pug) Puggalapannatti − Menschenkunde
  5. Kathavatthu − Streitpunkte
  6. (Yam) Yamaka − Gegensätze
  7. (Patth) Patthana − Bedingte Entstehung

Post-kanonische Werke der Pali-Literatur
Nach der Abfassung der kanonischen Schriften entstanden noch weitere wichtige und oft zitierte Werke der Pali-Literatur. Zum Beispiel:
  • (Vis) Visuddhimagga – Kommentare von Buddhaghosa
Weitere wichtige Kommentare wurden von Buddhadatta und Dhammapala verfasst. Bei manchen Büchern ist die Zuordnung zum Kanon umstritten. So sind in der thailändischen Fassung des Palikanon die drei Abteilungen Nettipakarana, Petakopadesa, Milindapanha nicht enthalten.

Literatur

Moderne Ausgaben des Pali-Kanon
  • "Text Series" (Pali in lat. Schrift) seit 1882 und "Translation Series" (engl.) seit 1909 der Pali Text Soc.
  • Nālandā-Devanāgarī-Pāli-ganthamālā; Patna 1956-61 (Devanagari)
  • Thai-Schrift: 5 Ausgaben in der 1.Hälfte des 20. Jahrhunderts teilweise auf Palblättern gedruckt u.d.T.: พระไตรปิฎก, Aussprache: [pʰrá tʰrai-pʰì-dòk]; BUDSIR (CD-ROM-Ausgabe, Bangkok 1988); weitere elektronische Versionen im Internet verfügbar.
  • Mŭl-Schrift (Khmer): Braḥ Traipiṭ, 1931-69, 110 Bde.
  • Nord-Thai-Schrift: Bangkok 1996, 45 Bde.
  • Shan: Vinepitakat Pārācikan; Rankun 1959-89; 35 Bde.
  • Mon: Vinayapiṭ ka Mahavibhanga; s.l. 1973-
  • Jin Tripitaka (1115-1234) entdeckt 1933 im Kloster Guangsheng (Kreis Hongdong)
  • japanisch: Nanden daizōkyō; Tōkyō 1935-41 (Daizō Shuppan)
Deutsche Übersetzungen
  • In den Worten des Buddha. Eine Anthologie von Lehrreden aus dem Pāli-Kanon. Beyerlein & Steinschulte, Stammbach 2008 (übersetzt von Bhikkhu Bodhi, Andreas Hubig), ISBN 978-3-931095-78-9.
  • Reden. Buddha. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2008 (übersetzt von Karl Eugen Neumann), ISBN 978-3-596-90053-4.

Sekundärliteratur zum Pali-Kanon
  • Hecker, Hellmuth; Der Pali-Kanon. Ein Wegweiser durch Aufbau und deutsche Übersetzungen der heiligen Schriften des Buddhismus; Hamburg [Selbstverlag] 1965
  • Nyanatiloka: Guide through Abhidhamma-Pitaka. Buddhist Publication Society, Kandy, 1983
  • Nyanaponika: Abhidhamma-Studien. Die buddhistische Erforschung des Bewusstseins und der Zeit. ISBN 393797203X
  • Nina van Gorkom: Abhidhamma in Daily Life, Triple Gem Press, 1997, ISBN 1897633173 (Erstausgabe: Dhamma Study Group, Bangkok 1975)
  • Nina van Gorkom, dt. von Ursula Rottländer-Tavi: Abhidhamma im Alltag.

Text aus Wikipedia
(04.10.2009)