OtGO

Mongolian Art & Thangka Painting facebook_otgo-art


Grundzüge lässt sich durch die verschiedenen Epochen verfolgen. Letztlich kann man diesen Malstil auf Grund seiner Linierung, der Wiedergabe der Bewegung und seiner Dynamik auf den Tierstil zurückführen, wie er sich auf Felszeichnungen und HöhlenmalereienErhalten hat. Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen der mongolischen Kunst mit Elementen aus der Kunst benachbarter Völker, vor allem der Tibeter, sind nicht nur durch Entlehnung zu erklären, sondern durch die Zugehörigkeit zu der einen historisch- kulturellen Provinz Zentralasien. Vieles beruht also auf den Gemeinsamkeiten in frühen zentralasiatischen Stilschichten, die durch Analogien in den natürlichen, ökonomischen und sozialen Gegebenheiten bedingt sindDie Darstellungen waren religiöser Art, die nicht irdischen Verdiensten oder Ruhmes willen geschaffen wurden und hinter denen daher ihre Schöpfer zurücktraten. Im Lamaismus hätte es als Entweihung gegolten, einen profanen Namen oder ein Namenszeichen an dem als religiösen Objekt dienenden Kunstgegenstand anzubringenEine der berühmtesten Künstler der Mongolei ist Gombodorjiin Zanbazar 1635, der Nachwuchs des Dschingis Khans, er wurde als Wiedergeburt selbst als heilig verehrt, nahm einen hohen Rang eines Öndör Gegeen „Hohen Erleuchteten“ ein. Er war erste Bogd (Zhivzundamba Khutugtu) Dshiwzundamba KhutagtWährend sich in Europa zur Zeit Leonardo da Vincis die Künste von den Handwerken lösten und sich, den Wissenschaften vergleichbar, verselbständigten und die Künstler nun mehr und mehr als von Zünften und Dienstherren unabhängige Einzelpersönlichkeiten in Erscheinung traten, blieben die kunsthandwerklich und künstlerisch Tätigen in der Mongolei an die Klöster, zum Teil auch an einzelne Fürstengebunden, da die feudalen Beziehungen keine Voraussetzung für eine freie Kunstausübung boten. Diese wurde, besonderen historischen Entwicklung gemäß, erst in der neuen Mongolei möglich.Je mehr sich gegen Ende der Mandschu- Herrschaften die gesellschaftlichen Widersprüche zuspitzten und damit die kanonischen Vorschriften der religiös gebundenen Kunst immer stärker als Fesseln der künstlerischen Ideen und Initiativen, zugleich aber auch als Hemmnisse für die Entfaltung des nationalen Selbstbewusstseins spürbar wurden, desto aktiver wandte sich die mongolische bildende Kunst- ähnlich wie das literarische Schaffen- dem Leben des Volkes und der Gegenwart zu.Von Aratenkünstler getragen, bildete sich in der lamaistische Malerei neben dem offiziellen, durch den ikonographischen Kanon geprägten Stil allmählich ein volkstümlicher Zweig heraus, in dem demokratische Tendenzen und das Streben nach realistischerer Gestaltung deutlich wurden. Von Traditionen des Volksschaffens ausgehend, wie sie sich in der Gestaltung von Spielkarten oder in humoristischen Darstellungen von Schamanengeistern verwirklichten, entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhundert eine Genremalerei, die ihre Stoffe aus dem wirklichen Leben der mongolischen Gesellschaft jener Zeit nahm. Es entstandenDarstellungen von großen Festen, an denen viel Volk zusammenkam, wie die Bilder des Malers Schügder (Dshugder) „Damschig- Naadam der sieben Choschuune“, „Das Maidari- Fest im Kloster Lamyn Gegeen“, „Das große Urga“. Nicht selten waren an solchen groß angelegten Gemälden unter Leitung eines Künstlers mehrere Maler beteiligt- eine Praxis, die auch in Europa üblich war. Das trifft auch auf einige Bilder zu, die mit den Namen „MarzanBalduugiin Scharaws verbunden sind, eines Malers, der 1869 geboren wurde. Früh zeigten sich seine künstlerischen Anlagen; so kam er als Kind in das nächstgelegene Kloster und erhielt hier eine entsprechende Ausbildung. Mit 22 Jahren siedelte er nach Urga über, wo er sich unter den Malern dieses religiösen Zentrums der Mongolei schnell einen Namen machte.(Mongoliin neg udriig Sharav shavi nartaigaa hamtraj olon jiliin hugtsaand zursan gedeg. Heden shavitaigaa yariltsaj tohiroltssonoo undsen Mongo ornii tal atl zug yavj sudalgaanii zurguud zurhaar badarchilan yavsan baina. Yavah hugtsaandaa zamd dairaldsan bolgonoo bugdeer zuran tsugluulj negen udur uulzaj aldart Mongoliin neg udur tsuvral zurgaa zursan bilee)Schon bald beschränkte er sich nicht mehr auf ikonographische Arbeiten. Sein feines Gespür für Seele, das Fühlen und Denken des Volkes ließen ihn Genrebilder schaffen, die in ihrer umfassenden Darstellung der mongolischen Lebensweise und in ihrer Detailtreue nicht nur als Kunstwerke außerordentlich reizvoll wirken, sondern zugleich als ethnographisches Quellenmaterial auch wissenschaftlich von unschätzbarem Wert sind. Sie bewogen den ungarische Altaisten Andras Rona- Tas, Balduugiin Sharaw, der Marzan den „mongolischen Brueghel“ („Man kann Balduugiin Sharav mit Brueghel vergleichen“)Zu nennen. Tatsächlich werden seine Bildern – wie auch ähnlich in denen seiner Schüler, zu denen unter anderen Schügder (Dshugder) gehörte – die verschiedensten Schichten des mongolischen Volkes vom Feudalherrn über den Klerus bis hin zu den Araten gezeigt. Seine berühmtesten Arbeiten sind „Das Fest des Kumys“ und „Ein Tag in der Mongolei. In vielen einzelnen Szenen, die vor dem Hintergrund landschaftlicher Elemente zu einem harmonischen Ganzen komponiert sind, macht er das Leben der Mongolen vom Augenblick der Zeugung bis zum Tode für uns lebendig, mit der ganzen Fülle von alltäglichen und festlichen Ereignissen, diebuddhadazwischenliegen, mit den vielfältigen Arbeiten und kleinen Verrichtungen, die für die traditionelle mongolische Lebensweisetypisch waren. Das alles wird sehr realistisch vor Augen geführt, ohne jede Prüderie und mit viel kritischen Humor, dem zuweilen ein Schluss Sarkasmus nicht fehlt, was dem Künstler den ehrenvollen Beinamen „der Spaßmacher“ eintrug. In Balduugiin Sharaws Malstil verbinden sich die Traditionen der Volkskunst mit denen der lamaistisch geprägtenMalerei. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er in den Bibliotheken der alten Hauptstadt auch mit Reproduktionen europäischer Malerei bekannt wurde. Auf jeden Fall hat er wesentlich Neues in die mongolische Malerei eingebracht, so zum Beispiel durch den Einsatz von Licht und Schatten und räumliche Perspektive, mit seinen Porträts, in denen er den Schritt zu lebendiger, individualisierender Darstellung vollzieht, ohne dabei völlig auf traditionelle Elemente zu verzichten. Damit leitete er eine Wende in der bildenden Kunst seines Landes ein und wurde selbst zum ersten bedeutenden Vertreter einer von ikonographischen Fesseln freien neuen Malerei. Schon seine noch in der alten Mongolei entstandenen Bilder, die wie jene Brueghels eine Bildchronik des Volkslebens ihrer Zeit sind, gehören zweifellos in die Reihe jene Werke aus allen Bereichen der verschiedenen Künste, die das mongolische Volk im Laufe seiner Geschichte zum Fundus der Weltkultur beigetragen hatArtist Ershuugiin Otgonbayar, from Mongolia back
Buddhistische Götter, Tempera auf Baumwolle, je 6x7cm, Jahr 1998-2001