Albis Work
face-music.ch

- Text in English
-- CD-Program Face Music --

Face Music (FM Suisse) – die Idee entstand aus der Notwendigkeit, Brücken zu bauen, zum besseren Verständnis für andere Kulturen und Minderheiten.


- Gründung des Vereins „Musik-Zirkus“ 1978

Es begann mit Konzerten im Kanton Thurgau in der Ostschweiz, der Wahlheimat von „Albi“. Hier wurde die Idee in die Praxis umgesetzt, Künstler in die Region zu holen und mehr Leben in eine lokale Szene zu bringen; Anregungen zu schaffen durch Begegnungen mit Künstlern aus anderen Regionen oder Kulturen; eine Plattform für Jugendliche mittels bestehender Hörgewohnheiten zu bereichern; Begegnungen mit Kulturen zu fördern und damit ein besseres Verständnis zu diesen zu schaffen. Qualität war dennoch gefragt, ein Weg weg vom Kult mit Stars in grossen Hallen. Musik geniessen zum alltäglichen Leben auf dem Land. Erfahrungen sammeln mit Sessions, die Impulse zwischen Künstlern und Publikum schaffen. Musik soll ihre Wirkung auf andere Menschen behalten, mit Stimmung, und sie soll eine Botschaft kommunizieren. Musik darf auch mal unterhaltsam sein oder witzig, soll aber nicht einfach zum „Massenkonsumgut“ verfallen.

Erste Konzerte fanden in kleineren Städten und Dörfern in der Region um den Bodensee statt, Beispiele dafür sind Frauenfeld, Kreuzlingen, Romanshorn, Sommeri, Wängi und Weinfelden. Internationale und nationale Gruppen wurden zusammen mit regionalen Artisten zu Konzerten eingeladen, um gemeinsam aufzutreten. Das Spektrum der Musik wurde mit verschiedenen Stilrichtungen abgedeckt. Die Konzerte hatten verschiedene Formen und viele Standorte, wie Dorfzentren, Aulen, und im Freien während des Sommers. Open Airs mit Blues, Jazz, Rock, Theater und traditioneller Musik waren auf ein und derselben Bühne zu finden. Ein kleiner Markt zur Belebung mit Handwerk aus der Region und Catering. Ausserdem fanden regionale Qualifikationsausscheidungen für das nationale Jazz- und Rock-Festival statt. Ein Wettbewerb mit Publikumsbeteiligung, der die Künstler anspornen sollte, Erarbeitetes im öffentlichen Wettbewerb vorzutragen - wie dies seit Urzeiten in regionalen Festen zu Begegnungen mit Brauchtum und Tradition und mit geladenen Gästen eine Bereicherung der Regionen brachte. Solche Wettbewerbe förderten ein überregionales Netzwerk und natürlich die Entwicklung und Kreativität.


Im Programm „Musik-Zirkus“ waren vertreten von 1978 bis 1981:


- Nationale Künstler:
Adversus, Africana All Stars, Allegretto Quintett, Appenzeller Streichmusik Bänziger, Asphalt Blues Company, Belvedere, Bepejama, Beat Brechtbühl's Elephant, Bucks, Cameleon, Circus, Clips, Colletivo Teatrale, Dragon Fly, Exit, Frauenfelder Rock-Oper "Paul", Galgevögel, Gallis Erbe, Georges Tempest, Godot, Grauzonen-Express, Heinz Lieb Quartett, Hoity Toity, Infra Steff's Red Devil Band, Jazzforum Big Band Aarau, Jeff's Rhein Rockers, Trio KKK, Kifaru, Kjol, Lazy Poker Blues Band, Mano, Meridies, Off & Out, OM, Plamp, Markus Portenier Trio, Sic, Shaggy Dog Revival Band, Shivananda, Suspended Four, Tabasco, Theatergruppe Theogovia, TNT, Töbi Tobler, Uhuru Quintett, VAL 5, Yours Truly.

- Internationale Künstler:
Baba Yaga (D), Crash (PL), Dave Burrell (USA), Déjà Vu (D), Changes (D), Imre Köszegi Group (H), Laboratorium (PL), Lumpenpack (D), Neighbours (A), Pekka Pohjola Group (FIN), Piirpauke (FIN), Rotglut (D), SBB (PL), Slawomir Kulpowicz Trio (PL), Smith-Kowald-Sommer (USA-D), Timeless (A), Vargavinter (S).

Die Organisation wurde durch aktive Unterstützung von Mittelschülern, freiwilligen Helfern, regionalen Musikern mit Medienpräsenz und natürlich von regionalen und überregionalen Sponsoren zusätzlich unterstützt.

Den Kontakt zur alten Heimat hat „Albi“ nicht verloren und arbeitet zusammen an Serien mit "Musig am Määntig" an der Universität in Zürich, "Fabrik-Jazz" in der Roten Fabrik in Zürich, und "Musig bi dä Lüüt" in Thalwil, in seiner heutigen Wohngemeinde. Albi war Mitgründer von MKS, "MusikerInnen Kooperative Schweiz" (oder "Swiss Musicians 'Cooperative"), welcher er mit seinen Erfahrungen und internationalen Kontakten zur Seite stand.


- Gründung des Verlages "Face Music Switzerland – FM Suisse" 1987


"Albi" ist seiner Arbeit mit Musik und Kulturen bis zum heutigen Tag treu geblieben und hat seine Bemühungen, Brücken zu einer Entwicklung von Gruppen zu schlagen, die keine eigene Infrastruktur besassen und die noch keine sogenannte "Lobby" hatten, diesen mit seinen Erfahrungen zur Seite zu stehen, stets sehr ernst genommen. Konzerte brachten mit Künstlern aus anderen Kulturen eine Abwechslung in die regionale Szene und wurden dankbar vom Publikum angenommen. Die Tourneen und Konzerte bewiesen eine lebhafte Nachfrage, auch nach Tonträgern. Ein Grund, warum der Verlag "Face Music Schweiz" – „FM Suisse“ gegründet wurde – man wollte hier solche Projekte in die Tat umsetzen. Der Schweizer Musikverlag bietet heute immer noch ein internationales Programm mit Original-Musik und deren Wurzeln aus verschiedenen Kulturen.

Auch wir begannen mit Jazz-Rock oder Fusion.

Ein erster Versuch, diese Stilrichtungen miteinander zu verbinden, wurde Mitte der 1960er von Rockmusikern in England unternommen, allen voran „Colosseum“ mit den Musikern Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith sowie „Cream“ mit Jack Bruce, Ginger Baker und dem Gitarristen John McLaughlin. An der amerikanischen Westküste waren es Frank Zappa mit seinen „Mothers of Invention“ und andere amerikanische Gruppen wie „Blood Sweat and Tears“ und „Chicago“. Die Ära der Fusion wurde direkt durch den Jazz beeinflusst, zuallererst durch die „Miles Davis Group“, zu welcher auch Herbie Hancock gehört, dem „Mahavishnu Orchestra“, Joe Zawinuls „Weather Report“, Chick Coreas „Return to Forever“ oder Tony Williams' „Lifetime“.
In Europa waren es das „United Jazz & Rock Ensemble“, Klaus Doldingers „Passport” und der französische Künstler Jean-Luc Ponty; aber auch die polnische Bewegung sollte nicht vergessen werden, dazu gehören Namen wie Zbigniew Seifert, Namyslowski und „Laboratorium“ das Krakauer Kollektiv.

Bis heute hat sich nichts geändert. Das Musikgeschäft neigt weiter zu Trendigem, Schnelllebigen, eben um die Massen zu begeistern und Produkte gewinnbringend auf den Markt zu bringen. Dadurch sind Künstler gezwungen, sich dem manipulierten Geschmack anzupassen, um populär zu werden. Wir alle stehen irgendwie unter Erwerbszwang, d.h. wir müssen Geld verdienen, um zu überleben und damit in unserer Gesellschaft zu bestehen. Eigene Vorstellungen und Erfahrungen werden nicht immer vom Markt getragen und deshalb weiter und weiter in den Hintergrund gedrängt. Dabei geht es um sogenannte „Nischenprodukte“! Nur wenigen gelingt es, grössere Kreise zu begeistern und dabei zu überleben und sich durchzusetzen. Vieles bleibt in den Proberäumen oder in der Region hängen. Steigende kommerzielle Nachfrage und Nutzung rauben der Kunst ihren Lebensraum. Marketing hält Einzug in die Kunstvermittlung. Jeder aktive Künstler ist auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verarbeitung von Ausdrucksformen mit Publikum. Man will dabei zu einer Verbesserung der bestehenden Lebensqualität in der Gemeinschaft beitragen. In diesem Zusammenhang aber wird man von einer vorherrschenden Meinung unterdrückt und zurückgebunden; nur kommerziell erfolgreiche Darbietungen werden von einer Gemeinschaft getragen und finden Sponsoren. Moderner Hofadel, eine Plattform mit Glanz & Gloria. Staatliche Subventionen werden laufend gekürzt. Organisatoren müssen deshalb ihre Strategien ändern oder ihre Pläne wegen „Mangels an Geld“ aufgeben. Die zunehmende Privatisierung des Sponsorings hat sich zu einer Situation entwickelt, in welcher nur noch Unterstützung verfügbar wird, wenn „Liebhaberei“ gefördert wird oder wenn ein Projekt in der breiten Masse Anklang findet und in der Bevölkerung auf Interesse stösst, d.h. populär wird. Man investiert hier in Kunst, in der Hoffnung, zukünftig mit solchen Anlagen Gewinn zu erwirtschaften oder Prestige innerhalb der Gemeinschaft zu erwirken.

Wir hoffen, dass wir mit einem direkten Zugang zu einem interessierten und aufgeschlossenen Publikum mit unserem Querschnitt von Produktionen immer noch Menschen motivieren können, diese anzuhören, Freude daran empfinden etwas Neues zu entdecken und Traditionen anderer Kulturen zu respektieren. Wir suchen und brauchen eine breite Basis an Musik-Liebhabern, die unsere sorgfältig ausgewählten Produktionen geniessen wollen und unterstützen. Wir hoffen, auch weiterhin gemeinsam mit unseren Musikern an einer farbigen und kommunikativen Welt mitwirken zu können. Die Tradition hat sich in einer geschlossenen Kultur erhalten und sucht nun Brücken zu offenen Ohren.

Basis unserer Publikationen sind Feldaufzeichnungen in Archiven, die wiederbelebt oder von Altmeistern vorgetragen oder aufgenommen wurden. Solche dokumentierte Aufnahmen bilden Grundlagen für Projekte zu Konzerten oder Workshops, die einer neueren Generation zugänglich gemacht werden. Ein Beitrag, um Brauchtum und Tradition auf Basis ihrer Wurzeln am Leben zu erhalten. Einen Einblick in andere Völker und Kulturen mit deren Vielfalt zu vermitteln. Solche Publikationen müssten eigentlich in Archiven für Völkerkunde oder Musikschulen vorhanden sein und gefördert werden. Doch werden hier laufend Gelder gestrichen oder Abteilungen geschlossen. Die Musikindustrie an sich pflegt andere Interessen zu fördern.

Bis heute hat dieses Label traditionelle Musik aus Georgien, Armenien, der Ukraine, Ägypten, aus der Mongolei, Togo (Westafrika), Uganda (Ostafrika), Brasilien (Südbrasilien), Argentinien und Russland veröffentlicht.

Die Sammlung umfasst slawische und Kosakenlieder, gesammelt in Sibirien, Kehlkopfgesang der Turkvölker und Lieder aus der Mongolei, Loblieder der Stämme aus dem Altai und so weiter. Zusätzlich sind Informationen zu diesen Völkern und Kulturen und deren Lebensformen und Ritualen im Booklet beigelegt oder können auf unserer Homepage angesehen werden - z.B. Geschichte der Steppennomaden, Ritueller Maskentanz der Buddhisten (Tsam), Kunsthandwerk verschiedener Kulturen, Tengerismus oder Schamanismus (Religionen der indigenen Völker), Kunst der Steppenvölker, der Mongolen und im Buddhismus, Wanderungen der Bantustämme, Madi und Hamiten in Schwarzafrika. Archäologische Ausgrabungen im Raum Europas, Eurasiens und Asien der Steppennomaden.



Aktuelle Informationen im Web:


- Projects Face Music
http://face-music.ch/mainpages/projectsen.html

- Our friends
http://face-music.ch/mainpages/ourfriends.html

- Ten Years Face Music –1987 bis 1997
http://face-music.ch/catalog/tenyears_facemusicinfo.html


- Review Face Music
http://face-music.ch/mainpages/review_face.html

- Current tour projects
http://face-music.ch/mainpages/tourprojects.html

Thalwil, Ende März 2012 - Revidiert von Hermelinde Steiner


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Mongolische Kunst

Albi - Urs-Albert Wethli Berlin 2010
Albi - Urs-Albert Wethli  Berliner Dom 2010
Albi - Urs-Albert Wethli