Dolgorsuren Dagvadorj
(mong. Долгорсүрэнийн Дагвадорж)
Dagvadorj ist ein Sumoringer, sein japanischer Name ist Asashōryū Akinori (jap. 朝青龍 明徳)
Geboren
*27. September 1980 in Ulaanbaatar ist ein ehemaliger mongolischer
Sumōkämpfer und der 68. Yokozuna. Er gehört zu den bekanntesten
Sportlern in Japan und in der Mongolei.
Asashōryū stammt aus
einer Familie, die starke Wurzeln im mongolischen Ringen hat. Zwei
seiner Brüder sind ebenfalls als Profis in verschiedenen
Kampfsportligen aktiv. 2002 heiratete Asashōryū eine mongolische
Jugendfreundin; die beiden haben zwei Kinder, einen Jungen und ein
Mädchen. 2009 wurde die Ehe geschieden.[1] Trotz der Erwartungshaltung
der Öffentlichkeit hat Asashōryū noch nicht die japanische
Staatsbürgerschaft angenommen.
Nach seinem Debüt 1999 konnte
Asashōryū innerhalb von nur 24 Turnieren (Hon-Basho) seinen ersten
Turniersieg (Yūshō) in der höchsten Kampfklasse (Makuuchi-Division)
feiern, der er seit 2001 angehört. Dies ist ein Rekord, seit ab 1958
sechs Turniere pro Jahr ausgerichtet werden. Nach seiner Beförderung
zum Ōzeki im Herbst 2002 erfüllte er ebenfalls sehr rasch die
Bedingungen für seinen weiteren Aufstieg: Seit dem 30. Januar 2003
stand Asashōryū im Rang eines Großmeisters (Yokozuna). Nach den
Rücktritten von Takanohana und Musashimaru war er - bis zur Ernennung
von Hakuhō zum Yokozuna im Mai 2007 - lange Zeit der einzige, der
diesen höchsten Rang im japanischen Ringen trug.
Nachdem der
Yokozuna bereits 2004 als Sieger aus fünf Turnieren hervorging, was zum
letzten Mal 1986 Chiyonofuji geglückt war, sah das Jahr 2005 die bisher
größten Erfolge Asashōryūs: Er war der erste Ringer, der alle sechs
Turniere eines Kalenderjahres gewinnen konnte und dabei nur 6 von
insgesamt 90 Kämpfen verlor. Da er auch das letzte Turnier 2004
gewinnen konnte, ergab sich eine bis zu diesem Zeitpunkt einzigartige
Siegesserie von sieben Turniersiegen in Folge. Asashōryū konnte 25
Turniersiege in der Makuuchi-Division feiern, davon fünf ohne einen
einzigen Kampf zu verlieren (zenshō yūshō).
Wie einst
Chiyonofuji wurde Asashōryū Wolf genannt. Er war ein meisterhafter
Techniker und schaffte es oft, auch aus schwierigen Kampfsituationen
noch als Sieger hervorzugehen. Dazu kam seine Schnelligkeit, die zwar
durch seine Gewichtszunahme von 129 kg im Jahr 2001 auf 154 kg im Jahr
2010 etwas gelitten hatte, aber die der meisten anderen Sumōtori noch
immer in den Schatten stellte. Ihm gelang es auch mühelos, während des
Kampfes von Schlag- und Stoßtechniken auf Yotsu-Sumō (den Kampf am
Gürtel) überzuwechseln und umgekehrt.
Der Yokozuna war bekannt für sein hartes Training, was bei seinen Trainingspartnern häufig zu Verletzungen führte.
Nach
seiner Yokozuna-Ernennung im Jahre 2003 geriet Asashōryū mehrfach in
öffentliche Kritik und schien den besonderen Anforderungen seines hohen
Ranges nicht gerecht zu werden. So wurde er beispielsweise in einem
westlichen Anzug fotografiert, obwohl es für Rikishi eigentlich Pflicht
ist, stets traditionelle japanische Kleidung zu tragen. Seine
urlaubsbedingte Abwesenheit bei Pflichtveranstaltungen und eine
Disqualifikation wegen Haareziehens beim Nagoya-Basho 2003 lösten
weitere Diskussionen aus. Zuletzt sorgte er für Wirbel, als er im
Sommer 2007, offiziell verletzungsbedingt, die Teilnahme an einem
Jungyo (regionalen Schauturnier) absagte. Als bekannt wurde, dass er in
der Mongolei an einem Benefiz-Fußballspiel teilgenommen hatte, wurde er
vom Sumoverband für zwei Turniere gesperrt, eine Strafe, die teilweise
als zu hart empfunden wurde. Als Folge der Strafe verfiel der Yokozuna
in eine Depression; auf Anraten des Arztes der Sumovereinigung durfte
er in seine Heimat reisen, um sich dort einer Behandlung zu
unterziehen. Nach seiner Rückkehr nach Japan Ende November 2007
entschuldigte Asashōryū sich öffentlich für sein Verhalten, womit die
Angelegenheit erledigt war.
Nach dem Ende seiner Suspendierung
meldete sich Asashōryū im Januar 2008 beim Hatsu-Basho mit einem 13:2
stark zurück. Im letzten Kampf des Turniers hatte er bei eigenem 13:1
gegen Yokozuna Hakuhō, auch 13:1, die Chance sein 22. Yūshō zu
erringen, verlor jedoch durch Uwatenage.
Im Januar 2009 feierte
Asashōryū sein Comeback, indem zum 23. Mal ein Basho - im
Entscheidungskampf gegen seinen Yokozuna-Rivalen Hakuhō - mit 14:1
Siegen gewann. Mit demselben Ergebnis siegte er, erneut nach einem
Entscheidungskampf gegen Hakuhō, auch im September, während Hakuhō das
Turnier im November für sich entscheiden konnte.
Beim
Hatsu-Basho 2010 errang Asashōryū sein 25. und letztes Yūshō. Damit
haben nur Taihō (32) und Chiyonofuji (31) mehr Turniere gewonnen. Am 4.
Februar 2010 trat Asashōryū als Yokozuna zurück, weil er betrunken in
eine Schlägerei verwickelt gewesen sein soll.[2][3]
Einzelnachweise:1 ↑
Sumo champ Asashoryu had spring divorce. Japan Times (7 July 2009). Abgerufen am 27 September 2009.2 ↑
http://www.ft.com/cms/s/0/24bf742c-117a-11df-9195-00144feab49a.html3 ↑
http://in.reuters.com/article/worldOfSport/idINIndia-45899920100204Text aus Wikipedia(07.11.2011)