The World Beyond -13 by OTGO 2021-2022, acryl on canvas 175 x 100 cm

The World Beyond -13 by OtGO 2021-2022, acryl on canvas 175 x 100 cm
The World Beyond -13, 14, 15

 






Maryna Magnin
Savoyen, Frankreich – März 2023
OtGO: The World Beyond 13/14/15
OtGO: Die Welt dahinter 14.13.15 (Die verborgene Welt)

-- The original text in French --
Die deutsche Übersetzung-Veröffentlichung am 13. April 2023 Florenz


Die Bilder des Künstlers  OtGO zu betrachten bedeutet, in dessen transzendente Welt einzutauchen. Es sind Trommelklänge, Klavier- oder Orgeltöne zu hören, die aus dem Nichts auftauchen und in unsere Ohren eindringen. Man kann sehen und spüren, dass sich hinter den kräftigen Farben Themen von brennender Aktualität verbergen. Und schließlich kann man den unendlichen Reichtum, der an jedem Ort, in jedem Detail seiner Werke vorhanden ist, wahrnehmen. Also lade ich Sie ein, Ihre Ohren zu spitzen und Ihr Herz zu öffnen, denn die Arbeit von OtGO verdient es vor allem, gefühlt und nicht nur betrachtet zu werden.

Von weitem betrachtet ist das Triptychon 
The World Beyond (13,14 & 15) eine Kombination aus verschiedenen Formen, bei denen die schillerndsten Farben zusammengekommen sind. Die orangefarbenen Formen, die auf den Bildern  13 und 14 zu sehen sind, scheinen wie Irrlichter zu tanzen. Je länger unser Auge sie ansieht, desto lebendiger und bewegungssuggestiv erscheinen sie uns, während sie uns mit ihrer Flamme erwärmen. Ihr endloser Tanz nimmt uns mit. Sobald wir uns dem Bild nähern, beginnen sich erste Blätter zu konkretisieren und wir tauchen in das Herz eines Waldes ein, in dem sich Fauna und Flora glücklich versammeln und vermischen.

Auf der Leinwand von  The World Beyond 15 begrüßt ein riesiger Baum Menschen und Tiere. Letztere nehmen vor unseren Augen schnell die Form eines Stammbaums an und verweisen damit auf die Idee, dass die Erde und alle Wesen, die sie bevölkern, Teil eines Ganzen sind. Sie sind alle miteinander verbunden und folgen denselben Rhythmen und denselben Gesetzmäßigkeiten. Die Bande, die sich zwischen diesen unterschiedlichen Wesen entwickeln konnten, sind stark: Mehrere Frauen halten neben ihren Kindern Hasen im Arm und Affenbabys klammern sich an die Schultern der Frauen. Die Grenzen, die sie einst trennten, gibt es hier nicht mehr.

Am Ende teilen sich die Blätter jedoch und lassen uns eine ganz andere Realität erahnen, ein Bild von einer absurd gewordenen Welt. Von Freiheit und Freude ist keine Rede mehr. Unsere Augen müssen sich jetzt der Not der Wesen vor uns stellen. Mit einem Fingerschnippen vermitteln die Gemälde eine ganz andere Botschaft und unsere Emotionen ändern sich komplett. Dann erscheinen vor unseren Augen Gitterstäbe und die ruhige Haltung der Wesen verwandelt sich zusehends in eine Haltung der Erwartung. Sie fixieren uns, flehen uns an, ihnen zu helfen und sie zu befreien. In den Gemälden von OtGO ist der Betrachter stets mit den Gemälden eng verbunden: Die Charaktere prüfen den Blick des letzteren und machen ihn so nicht etwa zum Beobachter oder einfachen Zeugen, sondern zum Akteur. Er wird indirekt zum Teil des Bildes und von dem, was sich in ihm abspielt. Durch diese Situation wird er verantwortlich für das, was seine Augen erfasst haben.

Anders betrachtet nimmt  The World Beyond 15 die Position eines alten Familienfotos an, bevor Krieg oder Tragödien das Leben der darin Dargestellten nachhaltig veränderten. Oder ist es umgekehrt vielleicht eine Darstellung der Bevölkerung, die nach den Kriegen und den Verwüstungen verlassen wurde und in den Trümmern auf ihre Erlösung wartet?

Wie so oft sind auf dem Triptychon viele verschiedene Tiere vertreten: verschiedene Primaten und Katzen, Hasen, Oktopusse und Zebras. Da sie keine Möglichkeit haben, ihre Situation zu ändern, warten die Wesen auf ihre Verurteilung. Werden sie überleben oder sind sie zu Gefangenschaft und Promiskuität verurteilt? Diese Gemälde sind wie doppelseitige Münzen: Einerseits spiegeln sie die Harmonie zwischen allen Lebewesen wider und andererseits warnen sie vor der Promiskuität, die denselben Wesen auferlegt wird, dem Verschwinden natürlicher Territorien sowie Tierarten. Angst und Unglaube sind in den Augen der Gefangenen zu sehen, sowohl bei einem Puma, der sich völlig verzweifelt in den Blättern versteckt, als auch bei den Menschen, die langsam zu verschwinden beginnen und praktisch unsichtbar werden. Noch eine Sekunde und sie sind weg.

Niemand wird verschont. Abgesehen von einigen schwarzen Affen, die immer grinsen und die vom Ernst der Lage in keiner Weise betroffen zu sein scheinen. Sie sind sogar amüsiert über das Drama, das sich vor ihnen abspielt, als gäbe es kein Risiko, als wäre alles nur ein Schachspiel. Für alle anderen ist die Gefahr sehr real. Und als Beweis sind Affen, Hasen und Panther im Visier. Die Jagd hat bereits begonnen. Was die Menschen betrifft, so verschmelzen die Körper von einigen vollständig mit der Leinwand, wodurch sie kaum wahrnehmbar sind, während andere sich mit Blättern bedecken, wodurch sie ihre Identität verlieren. Sie werden dadurch wie alle anderen und somit wie jeder.

Zusätzlich zu ihrem langsamen Verschwinden erscheint das Nuklearsymbol diskret auf Leinwand Nummer 15 in Form eines Oktopusses. Die Verwendung dieses Kopffüßlers als Repräsentant von Nuklearwaffen wird dadurch gerechtfertigt, dass er sehr flexibel, mit großer Intelligenz ausgestattet ist und sich beispielsweise durch Farbwechsel schnell an unterschiedliche Situationen anpassen kann. Durch die längere Ausdehnung auf dieser letzten Leinwand nehmen die Zweige des Baumes allmählich die Form von Blutströmen an. Dieser Effekt wird noch zusätzlich durch das Vorhandensein von Suchern verstärkt, die zunächst die Tiere und später sogar Menschen töten werden. Kein Schütze ist zu sehen. Ihre fatale Mission wird ohne Bedenken, kalt und kalkuliert ausgeführt. Vielleicht sind wir diese Schützen, die indirekt an der Zerstörung unseres Planeten beteiligt sind.


In Bezug auf die Bilder 
13 und 14 veranlasst uns die massive Präsenz der Farbe Orange zu der Frage, ob letztere nicht auch ein Symbol der Verwüstung ist, einer Verwüstung, die die Form von Flammen annimmt, die auf noch lebende Seelen niedergegangen sind. Feuer dringt allmählich in die gesamte Natur ein und zerstört Menschen-, Tier- und Pflanzenleben.

Als Signatur wählte OtGO seine eigene Hand aus, die er auf dem Triptychon als Abdruck hinterließ, um auf dem Werk einen Teil seiner selbst zu verewigen und gleichzeitig eine fast spirituelle Verbindung zu ihm herzustellen.

Am Ende sind diese drei Werke wie Tränen, die das Licht der Wahrheit sichtbar werden lassen. Meine Interpretation dieses Triptychons ist jedoch persönlich. Wenn Sie, lieber Leser, am Ende dieser Schrift angelangt sind, folgen Sie meinen Worten nicht buchstabengetreu, sondern lassen Sie sich von Ihrer Fantasie leiten. Folgen Sie Ihrer eigenen Intuition und Sensibilität. Erzählen Sie Ihre eigene Geschichte. Die Welt der Kunst lässt große Freiheiten zu und lädt zum Reisen ein. Ich wünsche Ihnen also, dass Sie immer den Mut haben, eine Reise zu beginnen.



Detailansicht: The World Beyond -13 by OTGO 2021-2022, acryl on canvas, 175 x 100 cm
Detailansicht: The World Beyond -13




Detailansicht: The World Beyond -13 by OTGO 2021-2022, acryl on canvas, 175 x 100 cm
OtGO




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Detailansicht: The World Beyond -13




The World Beyond -13 by OTGO 2021-2022, acryl on canvas 175 x 100 cm
YouTube:
https://youtu.be/srqu8lRf-ZY

OTGO Studio Berin




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Detailansicht: The World Beyond -13




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Detailansicht: The World Beyond -13



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Detailansicht: The World Beyond -13




















 


















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