Seit 2007 arbeitet Carolina Brack an einem ganzheitlichen
künstlerischen Konzept, das auf
zeichnerischen, malerischen, konstruktiven und organischen,
raumbezogenen, installativen,
licht- und architekturbezogenen Kompositionselementen
basiert und sich bis heute konsequent
von der Bildfläche in den Raum entwickelt.
Zeichnerische
Mikrokosmen aus organoiden, vegetabilen oder geometrischen Linienformationen
und freien Lineaturen stehen malerischen
Improvisationen aus naturbezogenen
Formationen bis informellen Farbgestaltungen gegenüber
oder fügen
sich zu polar aufgebauten abstrakten Bildwelten zusammen, in denen
immer wieder Annäherungen an
landschaftliche Motive, Bäume, Bergformationen,
Wälder, Flüsse erkennbar sind.
Carolina Bracks Kompositionen in der Fläche und im
Raum sind
bildnerische Organismen, die sich als strukturelle Parallelen zur Natur
manifestieren.
NATURE TRANSFIGURED Eine Kunstausstellung von Carolina Brack und OTGO, Museum Baruther Glashütte
Auf den Spuren
von Henri Bergsons “Elan vital” (Schöpferisches Werden)
formuliert
Carolina Brack natürliche Bildwelten und intuitiv-subjektive Werke,
die über das zeichnerische und
malerische Gestalten hinausgehend Raum, Zeit, Licht
und Natur zu ganzheitlichen
bildnerischen Mikrokosmen werden lassen.
In ihrer
neuesten Werkgruppe, den „CUT OUTS“ schneidet Brack aus
Papieren und Kartons
unterschiedlicher Stärke und Farbigkeit Kompositionen aus, die
als
Improvisationen von natürlichem Wachsen und Werden bezeichnet werden
können.
Aufgrund der Rahmentiefe entstehen zwischen Oberfläche und
Wandhintergrund spannungsvolle
Licht-Schatten-Beziehungen, bilden sich unterschiedlich
dominante
virtuelle Räume. Bisweilen verwendet Brack mehrere Schichten aus ein-
oder
verschiedenfarbigen Kartons, wodurch sich komplexere
Form-Raum-Konstellationen ergeben, die dem
Betrachter eine höhere Vielfalt an gestalterischen
Improvisationen vor Augen führen.
In Verbindung mit unterschiedlichen Lichtquellen,
die in die CUT OUTS integriert
sind, entstehen spannungsvolle Räume und
Raumkompositionen, die - aus einem Geflecht
von schmalen Linien, Rasterstrukturen und
unterschiedlich geschnittenen
organischen Formen gebildet - zu annähernd lebendigen
Organismen
werden. Die hinterleuchteten CUT OUTS ziehen den Betrachter gleichsam
magisch in
den Bildraum hinein und eröffnen ihm eine Vielfalt inhaltlicher und
wahrnehmungs- ästhetischer
Ansatzpunkte, lassen ihn gedanklich und emotional in
individuelle und kollektive
Empfindungen erleben. Je nach Farbwahl tendieren Bracks
hinterleuchtete CUT OUTS einerseits
mehr zu komplexen abstrakten Formationen,
andererseits zu naturbezogenen
Stimmungsbildern unterschiedlicher tages- und
jahreszeitlicher Provenienz.
Schließlich
liegt der zukunftsweisende Ansatz in Bracks Werk in den
vielfältigen Möglichkeiten,
bildnerische Kombinationen aus traditionellen
Werkstoffen und Kategorien der
Bildenden Kunst zu formulieren und diese in Beziehung zu
Räumen
und architektonischen Kontexten zu setzen.
Dr. Rolf Lauter
CAROLINA
BRACK “Nature transfigured: Cut Outs & Cut Outs Light 2015-2016”
Hamilton Weinheim, in Kooperation mit Ars Mondial, Mannheim
Lebenslauf: Carolina Brack
1984Geboren am 15.
November 1984 in Berlin 1991 – 19971. Grundschule
Berlin-Weißensee 1997 – 2004Wieland-Herzfelde-Gymnasium,
Berlin mit Abschluss Abitur 2004 – 2005Freies ökologisches
Jahr (August 2004 - August 2005) Braunbärenrefugium Kuterevo / Kroatien 2006 – 2007Kunstschule Rödel,
Mannheim-Lindenhof (Februar 2006 – Juni 2007) 2008 – 2011Freie Kunstakademie
Mannheim (FKAM) mit Abschluss Diplom 2009 – 2010Kuratorische
Assistenz Projekt „artscoutone“, Kulturamt Mannheim 2011 – 2013 Kuratorische Assistenz
artlabheidelberg, Alte Tabakfabrik P. J. Landfried Heidelberg und
artlabmannheim, Alte Schnapsbrennerei F 2, 4a Mannheim
Seit 2014 Lebt und arbeitet in
Berlin
CAROLINA BRACK: artscoutneo – artlabheidelberg, Alte Tabakfabrik P. J. Landfried, Heidelberg 2010
Ausstellungen: 2008 Lange Nacht der
Museen, FKAM, Mannheim Sommerausstellung FKAM, Installationsraum,
Mannheim
2009 Lange Nacht der
Museen, FKAM, Mannheim „Beat's goes
Art's“, Altes Volksbad, Mannheim Sommerausstellung FKAM,
Rauminstallation, Mannheim 2010 Lange Nacht der
Museen, „operation mindfuck“, Installationsraum, Mannheim
„Schwingungen“, Ausstellungshalle, Bad-Dürkheim „Beat's 'n'
Art's2“, Altes Volksbad, Mannheim Accrochage @
SWISS ART INSTITUTION, Forsthausvilla, Karlsruhe „Arbeiten vor Ort -
Farben und Formen“, Kunstverein Heddesheim (http://archiv.heddesheimblog.de/26/kunstverein-ganz-andere-ausstellung-als-
gewohnt/20016.html) “Hyperlapse
nature visions2Audiotrack: monsoon by John Daly Album: sea & sky”
(https://youtu.be/RPV2jPQrl3M) Nachtwandel,
„Abbruch und Demontage“, Rauminstallation, Mannheim Nachtwandel,
„Nightlight @ RHODOS“, Außeninstallation, Mannheim artscoutspecial @,
artlabmannheim, Group Show, Mannheim F 2, 4a artscoutneo –
Junge Kunst @ Alte Tabakfabrik P. J. Landfried Heidelberg „Traces of
Nature“: Premiere @ artscoutneo (https://youtu.be/aTZPYXU7KYU) 2011 „All-in-one“,
Eastsite II, Mannheim artscoutspecial
@ SWISS ART INSTITUTION, Forsthausvilla Karlsruhe Diplomausstellung
FKAM, Rauminstallation, Mannheim artscoutspecial
2 @ HEXE, Gruppenausstellung, Mannheim „nature vision“:
Premiere. artlabmannheim, F2, 4a Mannheim (https://youtu.be/Je9f5dhJB0Q) 2012 Konzeption und
künstlerische Gestaltung Facharztpraxis de Rossi, Parkoffice Karlsruhe „Introspection.
Die Innere Welt des Künstlers“, Gruppenausstellung, artlabmannheim,
F2, 4a Mannheim ArtLounge 1 @
F2, 4a, Gruppenausstellung, Mannheim „Endstation. Ein
Krankenhaus voller Kunst“, Gruppenausstellung, Königswinter Teilnahme
am Wettbewerb: Gestaltung eines Kirchenfensters, Rohrbeck 2013 „Art in the
City: site specific work in Mannheim Restaurants“, ein Projekt von
artlabheidelberg und artlabmannheim 2014 „White - Absence
and Opulance“ ZOCA, Gruppenausstellung, Ahmedabad / Indien
Entwurfsvorschläge, künstlerische Raumgestaltung Onkologie
Dreiländereck, Lörrach 2015 Carolina Brack:
“Cut Out Light”, The Show Room, Zürich (https://youtu.be/wHiz-sZDdGU) 2016 Carolina Brack:
“Nature transfigured: Cut Outs & Cut Outs Light 2015-2016” Hamilton
Weinheim, in Kooperation mit Ars Mondial, Mannheim Gruppenausstellung
„Tiere im Zoo der Kunst“, Galerie Toolbox, Berlin „Overcoming
bounderies“ Ted X Heidelberg, C. Brack und A. Wundersee, Print Media
Academy, Heidelberg 2017 Konzeption und
künstlerische Gestaltung der Büroräume von Mark Bau- und
Grundbesitzmanagement GmbH, Berlin “Nature
Transfigured”: Otgonbayar Ershuu und Carolina Brack”, Museum Baruther
Glashütte, Baruth/Mark (https://youtu.be/pU3J9thQWs0) 2018 Zeichner
Wettbewerb, Gruppenausstellung, Galerie Körnerpark, Berlin "Neue
Bilder" Einzelausstellung Flur Galerie im Rathaus Köpenick, Berlin
"...ist doch kein Zustand", Gruppenausstellung, Bolle-Eis-Galerie,
Berlin 2019 Cut Out Big Wall
#2, 2017-2018, Site-specific installation, Exhibition Hall, Berlin Weißensee
CAROLINA BRACK: Cut Out Big Wall #2, 2017-2018 Site-specific installation, Exhibition Hall, Berlin Weißensee 2019
NATURE TRANSFIGURED
Eine Kunstausstellung von Carolina Brack
und OTGO Eröffnung:
Am Sonntag, den 7. Mai 2017, 15:00 Uhr.
Die
Künstler sind anwesend.
Zur
Begrüßung spricht Seine Exzellenz Herr Bolor Tsolmon, Botschafter der
Mongolei
und Herr Peter Ilk, Bürgermeister von Baruth/Mark Einführung
in die Ausstellung: Dr. Georg Goes, Museumsleiter Ausstellungsdauer:
7.5.-18.6.2017
NATURE TRANSFIGURED Einführung: Dr. Georg Goes, Museumsleiter,Museum Baruther Glashütte
Yotube: https://youtu.be/pU3J9thQWs0
Eröffnungsrede
von Dr. Geor Goes, Museumsleiter: Sain uu – guten Tag auch von
mir, liebe Carolina Brack, lieber Otgonbayar Ershuu 'OTGO', Ihre
Excellenz Botschafter Tsolmon, Herren Bürgermeister, sehr geehrte Damen
und Herren,
lassen Sie uns mit
dieser Ausstellung die Verwandlung der Natur bestaunen, lassen Sie uns
gemeinsam die Metamorphosen der Kunst genießen – und damit den
Ausstellungstitel Nature Transfigured wörtlich nehmen. Diesen
englischen Titel haben Carolina Brack und Otgo selbst gewählt:
Umgestaltete Natur.
Es lässt sich fragen, ob
denn ein Industriemuseum, ein Spezialmuseum für Glas der geeignete Ort
sei, um Kunst auszustellen. Ich bin überzeugt, dass Kunst als
umgestaltete Natur gut in unseren denkmalgeschützten Fabrikort und zu
unserem Museumskonzept passt. Denn was machen Fabriken
anderes als Natur umzugestalten, zu veredeln, aber – das ist nicht zu
leugnen, Natur auch zu vernutzen und zu verbrauchen? Hier standen
einst, vor 300 Jahren, dicht noch die Hainbuchen und Stieleichen und
wichen dem wachsenden Fabrikort. Die Glashütte gestaltete Natur um,
indem das Holz als Rohstoff der Pottasche, als Material für Werkzeuge
und wesentlich als Brennstoff für die gierigen Öfen verbraucht wurde.
Aus der Vogelperspektive könnten wir uns als heutige und die früheren
Arbeiter ganz klein erkennen. Deutlicher würden von oben betrachtet
aber die Schnitte in der Natur, die wir hinterlassen haben. Wir haben
die Dünen für den Schienenstrang und die Hüttenstraße durchtrennt, wir
haben die Lüftungskanäle für den Gasgenerator und die Schürung
gegraben, wir haben die Schlacke aus dreißig Jahrzehnten feuriger
Arbeit in die Natur gekippt, wir haben sehr sehr viel Kohlendioxid
produziert. Wir, das sind die Hunnen, was auf mongolisch Menschen
heißt.
Wir leben im
Anthropozän, nicht mehr im Holozän. Wir leben in einem Zeitalter, in
dem wir die Natur massiv verändern, indem wir den Weg der
Industrialisierung gegangen sind. Der Begriff Anthropozän führt den
Mensch als Faktor geologischer Zeitbestimmung ein. Noch ist der
Terminus als Zeitbegriff bei Geologen nicht offiziell anerkannt.
Dennoch ist er vieldiskutiert und dies nicht nur im Fach Geologie,
sondern auch in Biologie, Soziologie und anderen Humanwissenschaften.
Und, das will ich heute sagen, mit dieser Ausstellung ist das
Anthropozän auch in der Kunst sehr gut greifbar.
Der Anthropozän-Begriff
nimmt die ganze Erde, die wir noch gar nicht lange als den „Blauen
Planeten“ wahrnehmen und symbolisieren können, das Anthropozän nimmt
unseren Globus global in den Blick. Und da passt es gut, dass wir mit
Otgos Kunst einen exotischen und grandiosen Blick von draußen und eben
von oben bekommen. Seine Bilder heißen einfach „Bilder“ -
Zurag – Tsas – Schnee oder Amidral – Leben, sie sind kleinteilig, wir
sind klein und verletztlich in dieser globalen Perspektive vom
künstlerischen Satelliten aus gesehen.
Dass Carolina Brack und
Otgo sich hier als Künstler*in und Künstler sowie als kuratierendes
Team zusammen getan haben, ist ein Gewinn für uns als Betrachtende. Die
Fragestellungen beider passen gut zusammen. Auch Carolina Brack löst
die Fläche kleinteilig auf. Durch ihre buchstäblichen Schnitte legt sie
ein Dahinter frei – man mag an die durchschnittenen Gemälde von Fontana
denken … Es ist die Umwandlung des Eindimensionalen in die
Mehrdimensionalität. Mit einer Hinterleuchtung gelingt Carolina Brack
buchstäblich eine Verklärung – was eine weitere Übersetzung von
Transfiguration ist.
Carolina Bracks bedient
sich der in der Natur vorkommenden Formwelten. Ihre CUT OUTS versteht
sie als Metamorphosen des natürlichen Werdens in „eigenen Naturwelten“.
Es lassen sich abstrakte Formgebilde erkennen, transformierte Baum- und
Pflanzenformen, Wurzel- und Wachstumsformen. Auch hierdurch ergeben
sich Bezüge zur animistischen Glaubenswelt, die noch heute in der
Mongolei vertreten ist – man denke an „Mutter Erde“ und „Vater Himmel“
– ein Glaubenswelt, die auch in Europa immer mehr Anhängerinnen und
Anhänger findet.
Auch OTGO, der seit 2005
in Berlin lebt, ist von der Natur inspiriert. Er studierte zunächst
traditionelle mongolische Malerei, die stark religiöse Züge aufweist.
Mit dem Handwerkszeug der buddhistisch und shamanistisch beeinflussten
Miniaturmalerei wagt er sich mit großem Talent an Großgemälde, die das
Zusammenleben von Mensch und Tier beschreiben. Von weitem nehmen OTGOs
Werke eine beinahe textile Struktur an. Aus der Nähe betrachtet, ist
ein ungeahnter Detailreichtum erkennbar. OTGOs Entwicklung von
der religiösen Auftragskunst zur zivilisationskritischen monumentalen
Acrylmalerei beeindruckt. Die traditionsgemäß ohne Lupe gemalten
Figuren OTGOs wirken wie gewebt und erzeugen eine große Farbenpracht
und Fernwirkung. Die großformatigen Tafelgemälde betören durch Farben
und Motivik, die die Natur und ihre Gefährdung darzustellen scheinen.
Es ist mir eine Freude,
mit dieser Sonderausstellung die Städtepartnerschaft zwischen
Murun/Mongolei und Baruth/Mark würdigen zu können. Wir wollen aber
nicht nur anlässlich unserer heutigen Eröffnung zusammen kommen.
„Nature Transfigured“ nehmen wir zum Anlass, am 28. Mai hier einen
Mongolei-Tag zu feiern und damit auch schon ein wenig auf das große
Mongolei-Fest in Schönefeld zu verweisen, das am 1.7.2017 –
Bürgermeister Haase ist heute hier. Abschließen wollen wir die
Ausstellung mit einer Finisage am 18. Juni 2017.
Dank gebührt der
Initiative von Peter Ilk, diese Ausstellung für das Museum Baruther
Glashütte zu gewinnen und in der Bürgerstiftung der Stadt Baruth/Mark
auch einen Förderer zu finden. Dank gilt Carolina Brack und Otgo für
ihre beinahe preußische Vorbereitung und die Hängung der Werke. Die
Wabau und ihr Geschäftsführer Frank Zierath haben uns mit dem Aufbau
der Ger – mongolisch für Jurte und vielem mehr unterstützt. Und auch
das Museumsteam hat sich verdient gemacht durch die Realisierung der
Ausstellungsarchitektur in Zusammenarbeit mit der Jugendtischlerei
Teltow-Fläming. Die hiesige Kulturarbeit wäre nicht möglich ohne die
Treue unserer Gäste und einer gewissen Grundförderung des Landkreises
Teltow-Fläming als Eigentümer und auch die Zuwendung vom
Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Musikalisch leiten jetzt
Petra Liesenfeld, Klaus Axenkopf und Maxim …. über zu einem kurzen
Künstlergespräch, an dem Sie sich gerne beteiligen können.
Und wir haben mit Deegi einen mongolischen Gastronom gewonnen, der uns
mit einem kleinen Imbiss bewirtet.
CAROLINA BRACK: Cut Out Light #1-4, 2010, Schnittkompositionen in grauem Karton artlabmannheim, Mannheim 2011
Pressemitteilung:
Diese
Sonderausstellung würdigt die Städtepartnerschaft zwischen
Murun/Mongolei und Baruth/Mark. Vom 7. Mai bis zum 18. Juni 2017 sind
Werke des mongolischen Künstlers Otgonbayar Ershuu (OTGO)
und der deutschen Künstlerin Carolina Brack unter der Überschrift
„Nature Transfigured“ zu sehen. Die Kunst spiegelt die Metamorphosen
der Natur.
Alle Freund*innen der Mongolei sind zur Eröffnung am
7.5.2017 um 15 Uhr, die unter der Schirmherrschaft von seiner Exzellenz
Botschafter Bolor Tsolmon steht, eingeladen. Als Rahmenprogramm sind
einer Mongolei-Tag in Glashütte am 28.5.2017 geplant sowie eine
Finissage am 18. Juni 2017.
Corolina Bracks künstlerische
Sprache setzt sich aus in der Natur vorkommenden Formwelten zusammen.
Parallel zur Natur versucht sie, in CUT OUTS, Raum- oder
Videoinstallationen die Metamorphosen des natürlichen Werdens in
„eigenen Naturwelten“ und Bildsprachen auszudrücken und für den
Betrachter spür- und fühlbar werden zu lassen. In vielen Arbeiten
lassen sich abstrakte Formgebilde erkennen, transformierte Baum- und
Pflanzenformen, Wurzel- und Wachstumsformen. In den CUT OUTS spielen
das Licht als ein räumliches und transitorisches Medium sowie die Musik
als ein synästhetisches Element eine wesentliche Rolle.
In der mit
„CUT OUTS“ betitelten Werkgruppe schneidet Carolina Brack mit einem
feinen, speziellen Cutter-Messer aus Papieren und Kartons
unterschiedlicher Stärke und Farbigkeit in intuitiv gestischen
Bewegungen freie Kompositionen aus, die als „Improvisationen von
natürlichem Wachsen und Werden“ bezeichnet werden können. Es ergeben
sich mit dem Wandhintergrund spannungsvolle Licht-Schatten-Formationen.
Je nach wechselndem Tageslicht bilden sich zudem unterschiedlich
dominante faktische und optisch virtuelle Räume. In Verbindung mit
meist linearen Lichtquellen (LED’s in weiß, blau oder verschiedenen
steuerbaren Farbkombinationen) entstehen zudem variable, raumaktive
Kompositionen.
Auch Otgonbayar Ershuu (OTGO), der seit 2005 in
Berlin lebt, ist von der Natur inspiriert. Er studierte zunächst
traditionelle mongolische Malerei, die stark religiöse Züge aufweist.
Mit dem Handwerkszeug der buddhistisch und shamanistisch beeinflussten
Miniaturmalerei wagt er sich mit großem Talent an Großgemälde, die das
Zusammenleben von Mensch und Tier beschreiben. Von weitem nehmen OTGOs
Werke eine beinahe textile Struktur an. Aus der Nähe betrachtet, ist
ein ungeahnter Detailreichtum erkennbar.
OTGOs Entwicklung von der
religiösen Auftragskunst zur zivilisationskritischen monumentalen
Acrylmalerei beeindruckt. Die traditionsgemäß ohne Lupe gemalten
Figuren OTGO’s wirken wie gewebt und erzeugen eine große Farbenpracht
und Fernwirkung. Die großformatigen Tafelgemälde betören durch Farben
und Motivik, die die Natur und ihre Gefährdung darzustellen scheinen.
Die
Eröffnung findet am 7. Mai 2017 um 15 Uhr statt im
Ausstellungshaus am Hüttenbahnhof im Museumsdorf Baruther Glashütte
statt. Es werden neben dem Botschafter, Exzellenz Bolor Tsolmon,
weitere Gäste, die am Dialog zwischen Deutschen und Mongolen in der
Kunst interessiert sind, erwartet.